Vom Aussterben einer Kultur ...

Bericht bei BassInvader
Wirklich lesenswert!

 Dienstag, 20. Januar 2004, 01:37, von psycko | |comment

 
Warum das denn?
Was ist an dem Text den lesenswert?

Nicht gut recherchiert, alles ziemlich an den Haaren herbeigezogen und schnell weiderlegbar.

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Tjo
dann widerleg mal - bin gespannt. Ich fand den Beitrag ganz gut.

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Hab's schon probiert...
... aber ebenfalls nicht gut recherchiert, an den Haaren herbeigezogen und schnell weiderlegbar.

Einfach die Kommentare unter dem Artikel durchgehen.

http://bassinvader.blogger.de/stories/55024/#55249

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Mir
ging es nicht um den späteren Kommentar rund um das Thema "China", sondern um den Bericht selbst.

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Also, dann wollen wir mal ganz weit ausholen.
Deutschland strebt nicht nach Wohlstand, sondern ruht sich aus. Ok, ist etwas einfach formuliert und kann man deswegen auch nicht durhgehen lassen. Es ist ja kein passives ausruhen, sondern ein eher aktives. Es wurden nun mal im letzten Jahrhundert Strukturen geschaffen, die es ermöglichen sich auszuruhen. Aber dieses Ausruhen geht ganz klar auf kosten der Entwicklungsländer, die in postimperialistische Strukturen gezwängt den Wohlstand in der ersten Welt ermöglichen. Und dafür, das diese Strukturen bestand halten, dafür wird gekämpft. Dies ist natürlich ganz klar ein Fehler und ein Schuss, der nach hinten losgehen könnte, aber die Ursache, eines Möglichen Untergangs, ist nicht die Passivität mit der der Wohlstand verteidigt wird, sondern ihre Aktivität.
Die Fähigkeiten, die als typisch deutsch angesehen werden existieren immernoch und werden besonders im Ausland so wahrgenommen, damit werde ich, in auch für mich überascheender Weise und Häufigkeit, oft konfrontiert.
Wir gelten und werden im Ausland als fleissig, pünktlich und gründlich angesehen und oft werden diese Fähigkeiten an mir entdeckt, obwohl ich selbst mir diese Tugenden nie zusprechen könnte.
Auch die Ökologiebewegung wird als positiv wahrgenommen. Wir haben ca.25 Jahre Zeit uns auf Strom aus regenerativen Energien umzustellen, das ist mehr als machbar. Wenn man sich anschaut, was sich in den letzten 25 Jahren technologisch getan hat. Wenn die Industrie nun die Forchung forcieren muss, u so besser, das schafft Innovationen. (Wie auch eine Reise zum Mars ;) ) Obwohl ich davon ausgehe, das der gesamte Strombedarf auch heute schon mit regenerativen Energien gedeckt werden könnte, wäre aber natürlich teurer und brächte nicht so große Margen.

Ich sehe nicht diesen großen Unterschied zwischen den Kulturen. Die Medien sind auf der ganzen Welt ziemlich gleichgeschaltet. In der westlichen Welt kann man, überall kritische Quellen finden und muss sich nicht der Zeitung mit den vier großen Buchstaben ausliefern. Bildzeitungsähnliche Massenmedien gibt es auf der ganzen Welt, woanders werden sie aufgrund der niedriegen Alphabetisierungsrate wahrscheinlich noch eher gelesen, da sie oft bebildert und sehr einfach geschrieben sind. Wir haben wenigstens die Möglichkeit zu wählen. Und diese Möglichkeit wird durch das Internet eher größer als kleiner. Die Kritikfähigkeit ist in unserer Gesellschaft größer als in anderen Kulturen. Durch Medien produzierte MegaStarsgibt es in jeder Kultur, siehe Arabien sucht den Superstar oder als krasses negativ Beispiel Usama Bin Ladin. Ein in der arabischen Welt ebenfalls durch die Medien stilisierter Superstar.

"Damit ist Bildung auch das, was korrupten und machtbesessenen Herrschern zur Gefahr werden kann - und deshalb wird das alles langsam aber sicher abgeschafft." Ich glaube, das das Bildungssystem im westlichen Kulturkreis zu den besten gehört. Natürlich vielleicht nicht explizit in Deutschland,mit der Pisa-Schieflage, aber den gesamten Kulturkreis gesehen schon.

"Errungenschaften wie das demokratische System (was es mal kurzzeitig gegeben haben soll), die Trennung von Religion und Staat und alles andere, was unsere Zeiten lebenswerter macht, haben wir ihnen und ihrer verändernden Kraft zu verdanken! Und nun sollen Theater geschlossen werden?"
Wo liegt den hier die Kausalität?

"Der Kulturbegriff mit Pop und Kommerz verwässert werden?" Erfolgreiche Kunst war immer auch Kommerz, siehe Goethe oder Bach. Die übrigens einige Sachen geschrieben haben, für die sich Zlatko und Daniel K. schämen würden. So versaut waren die manchmal.

"Damit wird sie den Mächtigen ohne geistige Grundlage und ohne Kritikfähigkeit bedingungslos ausgeliefert sein."
Diesen staatlichen Allmachtsphantasien konnte ich noch nie etwas abgewinnen. Natürlich ist es schade, das Investitionen in die Kultur zurückgefahren werden, trotzdem glaube ich, das dies auch etwas gutes für die Qualität der produzierten Kunst haben kann. Es müssen sich halt andere Investoren finden lassen, z.B. die Industrie. Aber eine gewisse Grundversorgung von Kultur sollte vom Staat gesichert sein und die gibt es auch in unserem Kulturkreis. Mir fällt kein andrer Kulturkreis ein in dem es soetwas gibt!

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Als ich den Artikel gelesen habe,
konnte ich dem Autor nicht im geringsten zustimmen. Seine durchweg negative Grundhaltung ist eine Sache, aber es werden Behauptungen aufgestellt, die weder vom Autor bewiesen werden, noch schlüssig dargestellt werden.

Es ist sicher immer einfach zu jammern und sich über alles zu beschweren, aber bitte dann sich zusammenreißen und auch die Vorwürfe sachlich und fachlich begründen.

Und wer sich informieren will, der kann sich informieren. Es gibt Bibliotheken in denen auch Tageszeitungen zu lesen sind. Und viel mehr als früher gibt es die Möglichkeit sich durch das Internet sehr umfassend zu informieren. Die durchschnittlichen Internetkosten betragen nur ein Bruchteil der Kosten von vor zehn Jahren. Die Telekom verlangte mitter der 90er Jahre 0,07 DM pro Minute BTX. Die Verbindung in das Internet schlug mit dem gleichen Betrag zusätzlich zu Buche.

Des weiteren sehe ich auch keinen Zusammenhang zu den oberen 10.000. Ich halte das eher für eine neidische Einstellung. Ganz im Gegenteil, wenn man sich die Verteilung des Steueraufkommens anschaut, dann wird man feststellen, dass ein geringer Anteil von Besserverdienenden den überwiegenden Teil der Einkommenssteuer bezahlt. Ich habe die Statistik leider nicht zur Hand. Sie konnte vor einigen Wochen im Spiegel gelesen werden. Ca. 15% der Steuerzahler haben ein Jahreseinkommen von über 45.000 Euro, gelten somit als Besservienende und leisten damit über 80% des Einkommensteueraufkommens.

Wenn man sich die Realität nüchtern anschaut, dann ist das Leben hier wahrlich nicht so schlecht, wie der Autor uns Glauben machen will.

Froh gelaunt
Oliver

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Nochmal ...
... das sind grob zusammengefasste Gedanken, die mir gekommen sind. Schade, dass einige von Euch Ihre Kritik nicht in meinem Blog äussern konnten ... dadurch hätte sich bestimmt einiges geklärt ...

Von einer pessimistischen Grundhaltung bin ich weit entfernt - allerdings habe ich das Ziel, Dinge bewusst zu machen. Wenn mein Artikel wenigstens einen Menschen auf dieser Erde zum Nachdenken angeregt hat, dann hat er auch schon seine Berechtigung. Danke.

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So, jetzt einmal Konkret ...
@tenacious:

Auch die Ökologiebewegung wird als positiv wahrgenommen. Wir haben ca.25 Jahre Zeit uns auf Strom aus regenerativen Energien umzustellen, das ist mehr als machbar. Wenn man sich anschaut, was sich in den letzten 25 Jahren technologisch getan hat.

Ja? Von einer gewissen Effizienz sind wir aber noch weit entfernt ... das schwierige ist ja eigentlich der Netz-Aufbau. Wenn ein grosses Windrad stehenbliebt, braucht man Technik, die die Versorgung in den Haushalten stabil hält. Ein sehr komplexes und schwieriges Gebiet ... bis das alles läuft, müssen wir wohl billigen Atom-Strom aus unseren Nachbarländern ankaufen - vielleicht aus einem tcheschischen Meiler nach Tschernobyl-Bauart (Graphit-Kern und so) ...

"Damit ist Bildung auch das, was korrupten und machtbesessenen Herrschern zur Gefahr werden kann - und deshalb wird das alles langsam aber sicher abgeschafft." Ich glaube, das das Bildungssystem im westlichen Kulturkreis zu den besten gehört. Natürlich vielleicht nicht explizit in Deutschland,mit der Pisa-Schieflage, aber den gesamten Kulturkreis gesehen schon.

Da möchte ich ihnen recht geben. Allerdings war es noch nie im Sinne der führenden, ihre Bevölkerung gebildet und kritisch zu erhalten ...

"Errungenschaften wie das demokratische System (was es mal kurzzeitig gegeben haben soll), die Trennung von Religion und Staat und alles andere, was unsere Zeiten lebenswerter macht, haben wir ihnen und ihrer verändernden Kraft zu verdanken! Und nun sollen Theater geschlossen werden?"
Wo liegt den hier die Kausalität?


Es ist sicherlich nicht das Schwierigste, einen Satz aus seinem Zusammenhang zu reissen und ihn in Frage zu stellen ...

"Der Kulturbegriff mit Pop und Kommerz verwässert werden?" Erfolgreiche Kunst war immer auch Kommerz, siehe Goethe oder Bach. Die übrigens einige Sachen geschrieben haben, für die sich Zlatko und Daniel K. schämen würden. So versaut waren die manchmal.

Unsere Gesellschaft hat auch irgendwo ihre kulturellen Wurzeln und das Verständnis, das wir z.B. für Demokratie und Menschenrechte haben, mussten wir auch erst einmal erlernen - und alles beruft sich auf die Denker der letzten Jahrhunderte, wenn nicht sogar Jahrtausende. Und deren Erkenntnisse finden sich überall wieder - in Literatur, Tanz und Malerei. Sollen wir die Gesellschaft der Zukunft vielleicht auf mazedonischen Flachköppen und kleinen quakenden Franken, die rein gar nichts zu sagen haben, begründen? Viel Spass dabei! Ich mach da nicht mit ...


@textlastig:

Als ich den Artikel gelesen habe,
konnte ich dem Autor nicht im geringsten zustimmen. Seine durchweg negative Grundhaltung ist eine Sache, aber es werden Behauptungen aufgestellt, die weder vom Autor bewiesen werden, noch schlüssig dargestellt werden.

Es ist sicher immer einfach zu jammern und sich über alles zu beschweren, aber bitte dann sich zusammenreißen und auch die Vorwürfe sachlich und fachlich begründen.


Uuuuh, sind Sie die Stil-Polizei? Ein paar Gedanken in einem Blog zu sammeln kann doch gar nicht so verkehrt sein, oder? Hätten Sie Ihre Kritik doch besser in meinem Blog geäussert ... da könnte man dann herrlich darüber diskutieren. Oder trauen Sie mir das auch nicht zu?

Und wer sich informieren will, der kann sich informieren.

Ich weiss - ich tue es ja auch. Dieses Recht muss man aber auch verteidigen - und sich nicht diktieren lassen, was man gut findet. Wichtig ist, dass man selber denkt. Leider fällt es in dieser Medienlandschaft sehr leicht, sich die gerade passende Position herauszusuchen und sie wiederzugeben ... ich sehe die Bevölkerung als Spielball der Medien ...

Wenn man sich die Realität nüchtern anschaut, dann ist das Leben hier wahrlich nicht so schlecht, wie der Autor uns Glauben machen will.

Weil die Reichen viel Einkommenssteuer bezahlen? *g*

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Werde
hierzu auch nochmal meinen Senf abgeben. Kann aber noch ein paar Tage dauern, weil ich die nächsten Tage einiges zu tun habe...

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