Turrican kann man vielleicht nicht gerade als die "Mutter der Shoot´em ups" bezeichnen, aber in dieser perfekt umgesetzten Form hat es so etwas vorher nicht gegeben. Das Spiel hat einen zur damaligen Zeit regelrecht umgehauen, da es alles aus dem guten alten "Brotkasten" herausgekitzelt hat - Manfred Trenz hat sich mit Turrican auf dem C64 und dem Amiga selbst ein Denkmal gesetzt. Auch wenn spätere Konsolen-Ports nicht mehr an die Qualität der ersten beiden Teile ran kamen.
Auch wenn Turrican das Genre durch einen Haufen neuer Ideen revolutionierte, bestand das Spiel selbst auch aus unzähligen Inspirationen aus anderen Werken: Schon das Titelbild ist eine Hommage an eine Manowar-CD. Die stachelige Shuriken-Kugel in die man sich verwandeln kann, stammt ganz klar aus "Metroid" und die biomechanisch/technischen Level-Designs und Endbosse erinnern stark an H.R. Gigers Arbeiten.
Das erste was einem aufgefallen ist, waren die technoiden Klänge von Sound-Tüftler Chris Hülsbeck. In einer Zeit in dem ein CD-Player im Kinderzimmer nicht gerade Standard war, sass ich zum Teil stundenlang vor dem C64 um irgendwelche abgedrehte, synthetische Elektro-Kompositionen zu hören. Das Original SID-Soundfile gibt`s übrigens auf Manfred Trenz`s FanPage. Viele, viele weitere Tracks und Remixes finden sich auf den beiden bekanntesten Fanpages Turrican Seta und Turrican Forever.
Die Vielfalt an Waffen - von einem Laser über einen, in alle Richtungen einsetzbaren, Energiestrahl bis hin zu Granaten, Minen und vielem mehr - war damals einzigartig. Genau wie die riesigen Level-Designs, die im Vergleich zu wahrscheinlich allen vorherigen Platform-Games, nicht linear aufgebaut waren. Es gab also auch beim x-ten Durchzocken immer wieder neue Geheimräume, Monster und Specials zu entdecken.
Dazu kam neuartiges 4-fach Parallax-Scrolling, perfekte Spielbarkeit und atemberaubende, den Bildschirm ausfüllende Mid- und Endbosses die man davor höchstens in Katakis (ebenfalls von Manfred Trenz und Chris Hülsbeck) gesehen hat.
Kurz gesagt - das Game war damals State of the Art und gehört in jede vernünftige C64- & Amiga-Sammlung. Und wer jetzt (wie ich) Lust bekommen hat den guten, alten Turrican wieder aufleben zu lassen - es gibt ein gutes Dutzend Remakes die man sich kostenlos downloaden kann. Das bekannteste dabei dürfte wohl "T2002" sein.
Viel Spass! :)
» Turrican Seta
» Turrican Forever
» Remix 64 - Turrican
Nachtrag:
Nachdem ich das geniale T2002 Remake gestern angezockt hab, konnte ich mich auch wieder daran erinnern wie sackschwierig das Original war. Bin in den ersten 3 Anläufen nicht einmal über Level 1 gekommen - keine Ahnung wie ich das früher ohne Cheats durchgespielt hab.
...ist ja dafür bekannt, mit bösen Raubkopierern nicht gerade zimperlich umzuspringen. Unter anderem wurden, soweit ich mich erinnere schon bei den letzten Alben, diverse Tauschbörsen mit irgendwelchen "Fuck You"-MP3s infiltriert sobald man einen Madonna-Track downgeloadet hat.
Nachdem ich mich nun durch das neue Album gekämpft hab, hätte ich um ehrlich zu sein lieber eine Stunde lang einem Fuck You-Loop gelauscht - der Unterhaltungswert dürfte der gleiche sein. Dabei ist die erste Single-Auskopplung "Hung Up" mit dem "innovativen" Abba-Sample noch das beste was auf der Scheibe zu hören war - und das will was heissen: Ich hasse den Song seit ich ihn das erste Mal gehört habe.
Vielleicht sollte Madonna doch lieber wieder auf die Remix-Künste von anderen (wie z.B. "I want you" von Massive Attack) zurückgreifen. Bei Ihrem Gesicht vertraut sie ja auch auf Photoshop:
Das Game, dass das Beat ´em up-Genre erst begründete war wohl Bruce Lee auf dem C64. Hier unser gelber Protagonist Bruce und seine beiden, von Screen zu Screen immer wieder auftauchenden, Gegner in all ihrer Pixelpracht:
Warum ich (und scheinbar auch viele andere) gerade an diesem Game stundenlang fest hing verstehe ich bis heute nicht so richtig. Es gab auf dem C64 wesentlich bessere Fight-Games wie z.B. International Karate oder Double Dragon. Der gute Bruce konnte gerade mal zwei Fight-Moves: Punch und während einem Sprung kicken. Das war`s...
...wobei es um die KI der beiden Gegner nicht unbedingt besser aussah - genau genommen bilden der Pixel-Ninja und Yamo, der grüne Sumo-Westler das wohl dämlichste Paar der Videogame-Geschichte ever. Während Yamo damit beschäftigt war blindlings in so ziemlich jede Falle reinzulaufen und in Slooow-Motion von Platformen zu stürzen, versuchte unser Pixel-Ninja den guten Bruce zu dreschen was aber zu 90% Yamo traf.
Während sich also seine Erzfeinde verprügelten war Bruce damit beschäftigt Laternen einzusammeln um den nächsten Screen freizuschalten. Warum er das tat bleibt wohl für immer ein Geheimnis von Datasoft. Genauso wie das augenkrebserzeugende Level-Design durch das man sich schlagen musste.
Trotzdem hatte Bruce Lee eine seltsame Faszination und ich versuchte als Kind stundenlang das Game zu lösen - was mir soweit ich mich erinnere nur ein oder zwei Mal gelang. Im Rückblick ist das Ganze heute etwas lächerlich, denn ein Game mit einer Spiellänge von ca. 10 Minuten und 20 Screens würde jetzt wohl jeder Zocker dem Publisher um die Ohren hauen.
Bruce Lee ist kurz gesagt einer meiner All-Time-Favorites auf dem C64. Als kleine Hommage an die schwarz-gelben Pixelklötze hab ich mir sogar vor ein paar Monaten ein T-Shirt erstellt...
Wer den Pixel-Helden auch wieder zum Leben erwecken will, kann das mit diesem genialen 1:1 Remake für den Pc tun. Viel Spass beim Kloppen und Staunen!
» 1:1 Bruce Lee PC-Remake
» Bruce Lee Fanpage
» Rom, Manual + Lösung
mal daheim reinhören...
Nachtrag: Bis auf 2-3 Ausnahmen wirklich sehr sehr geile Remixes dabei - Fans des Originals sollten auf jeden Fall mal reinhören.
Der Atari 2600 war Mitte der 80er meine erste Konsole, die ich geschenkt bekommen habe. In einer Zeit als sich alle langsam dem guten alten Brotkasten oder Amiga 500 zuwandten, sass ich also noch fasziniert von riesigen Pixel-Klötzen und wirrem Gepiepse vor dem Fernseher...
Wenn man vom VCS 2600 spricht, denken die meisten an Klassiker wie Pong, Pac Man, Asteroids oder Space Invaders. Ich denke beim 2600´er vor allem an ein Spiel: Solaris
Eins hatten fast alle VCS 2600-Games bis zum Schluss gemeinsam: Es gab eigentlich nie ein richtiges Ende - die Levels wurden einfach immer schneller bis, vor lauter Gepiepse und Joystick-Gerüttle, nur noch ein Zappelphilipp auf Amphetamin dem Geschehen auf dem Bildschirm einigermassen folgen konnte.
Nicht so Solaris - für damalige Verhältnisse war das Gameplay fast schon epochal. Was nicht heissen soll, dass es deshalb leichter gewesen wäre - ich habe Stunden gebraucht um einigermassen zu kapieren wie das Spiel funktioniert. Es gibt Leute, die 10 Jahre benötigt haben um das Spiel zu lösen.
Man erforscht das All bestehend aus 16 frei begehbaren Labyrinthartigen Quadranten mit je 48 Sektoren. Diese sind vollgestopft mit Piraten, Wurmlöcher, feindlichen und freundlichen Planten sowie vielem mehr. Ist der forschungswillige Spieler in einem der Sektoren angekommen wechselt das Spiel in eine 3D shooter Phase wo es sich in der Regel gegen Zahlreiche Feinde zu beweisen gilt.
Doch auch friedliche Siedler können gerettet werden. Dabei darf sowohl im Weltraum wie auch auf der Planetenoberfläche geballert werden was die Laser hergeben. Wie man hieran unschwer erkennen kann gehört Solaris damit zu den komplexeren VCS Spielen und bis man sein Ziel erreicht hat, kann eine lange Zeit vergehen...
Klotzen statt kleckern ist das Motto bei diesem Klassiker. Als das Spiel damals erschien trauten viele ihren Augen nicht. Mehrfarbige teilweise animierte Sprites, bunte Partikelexplosionen sowie flottes Scrolling mit haufenweise Zoomeffekten angereichert kitzeln das letzte aus den Chips der Konsole. Dazu ordentliche Sound FX und eine flotte Steuerung. Einzig etwas mehr Abwechslung bei der Gestaltung der Levels wäre wünschenswert gewesen. Doch das gilt nach heutigen Gesichtspunkten für so fast jedes VCS Spiel.
Kurz gesagt: Falls ich meinen Atari 2600 irgendwo auf dem Dachboden finden sollte, dann würde ich ihn nur wegen Solaris mal wieder anschliessen.
» Solaris-Review
» Atari Age
» Atari Computermuseum
» Classic Video Game History
Ich bin ein Zocker - und daran wird sich wohl auch nie etwas ändern: Seit meiner frühesten Kindheit habe ich in Weltraumschlachten gefochten, bin über tausende von Platformen und Schildkröten gesprungen und habe unzähligen von Pixel-Sprites das Leben genommen.
Gaming hat sich allerdings im Laufe der Zeit verändert - trotz Terraflops, FPS, dem Intrawebz, Core-Systems, Dolby Digital, halsbrecherischen Button-Combos, über 5 Mio. World of Warcraft-Süchtigen und Cyber-Punks bleibt die ursprüngliche Magie a.k.a. "Gaming-Mojo" oft auf der Strecke. Quantität statt Qualität. Sex´n´Violence statt Innovationen. Kopien einer Kopie einer Kopie.
Zeit also sich zurückzulehnen und sich an die Games meiner Jugend zu erinnern. Deshalb gibt´s in diesem Blog ab heute in unregelmässigen (und auch nicht unbedingt chronologischen) Abständen die "psyCKo`s Retro-Games"-Reihe.
This is a continuous mix compilation CD, showcasing 20 of our favorite mash-ups from the past year. Compile in order with no gaps between songs – perfect for parties!
Entweder wird das neue Jack Black-Projekt ein totales Desaster oder ein ähnlicher Angriff auf die Lachmuskeln wie Dodgeball und Zoolander. Bei uns ab 17.08. im Kino. Hier auf jeden Fall der exklusive Online-Trailer.
» Nacho Libre @IMDB
» www.nacholibre.com
...hab ich doch tatsächlich noch nicht verlinkt - dabei haben´s die verspulten Designs mehr als verdient: www.katzundgoldt.de/rumpfkluft.htm
Meine Favoriten:
Hab eigentlich den üblichen, patriotischen Ami-Pathos wie in Dutzenden vorhergehenden (angeblichen) Antikriegsfilmen erwartet, war aber dann wirklich positiv überrascht von Jarhead. Neben Full Metal Jacket und Apocalypse Now meiner Meinung nach sogar der beste Antikriegsfilm ever. Nebenbei ein Schlag in`s Gesicht für die Bush-Administration (Senior wie Junior) - allein den letzten Satz "We´re still in the desert" kann man verschieden deuten...
Ungeschönt und unabhängig hat Mendes mit „Jarhead“ die gleichnamigen Memoiren von Anthony Swofford verfilmt und zeichnet ein ebenso ehrliches wie erschreckendes Bild eines merkwürdigen Krieges. Einfühlsam, schonungslos und mit bitterem Witz malt er menschliche Heldenporträts vor den unwirklichen Kulissen endloser Wüstenlandschaften, brennender Ölfelder oder des alltäglichen Marines-Lebens. „Jarhead – Willkommen im Dreck“ ist nicht nur ein einfacher Antikriegsfilm, der von außen auf den Irrsinn des Krieges blickt, sondern der mit dabei ist.
» Jarhead @IMDB
» Offizielle Website
» Review bei filmz.de