Wie die Musiksender die Jugendkultur töteten...

...und dabei selbst zugrunde gingen.

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Eines Nachts aber wurde eine Leinwand herabgelassen und ein steinzeitlicher Beamer angeworfen. Die Musik verstummte, man formte einen andächtigen Halbkreis, und dann lief das „Thriller“-Video von Michael Jackson, mit Johlen und Klatschen und Mädchenquietschen: Jackson mit seinem Date im Kino, Jackson auf einem nebelumwaberten Friedhof, Jackson mit diesem Gesicht, das sich am Ende zu einer Unheil verheißenden Fratze verzerrt. So ging das 14 Minuten lang.

Die Gänsehaut spüren wir bis zum heutigen Tag.

Erst viel später wurde klar, dass in diesem Moment der Videoclip als eigenständige Kunstform geboren wurde. Davor gab es vor allem billige Effekte, die üblicherweise mit der Geburt eines Mediums einhergehen: dicke Autos, schrille Klamotten und Mädchen in Bikinis. Die Farben waren pastell, der Verbrauch an Haarspray gewaltig – aber alles in allem erinnern die Videos der frühen Achtzigerjahre doch stark an die Videos der Gegenwart. Heute heißt die Musik zwar Hiphop beziehungsweise Eurodance, die Farben sind nicht pastell und die Frisuren nicht so raumgreifend – aber die dicken Autos sind wieder da, die schrillen Klamotten auch, und erst recht die Mädchen in Bikinis.

Was das bedeutet, wird nun langsam klar: Ein Kreis ist dabei, sich zu schließen, ein Zyklus geht auf sein Ende zu. Die Zeichen deuten auf ein baldiges Ableben des Mediums Videoclip. Als vorläufigen Schlusspunkt werten wir die Ankündigung des Senders Viva, in der Hauptsendezeit statt Clips nun Wiederholungen alter „Big Brother“-Folgen zu zeigen.
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 Freitag, 10. Dezember 2004, 13:06, von psycko | |comment

 
Zitierrecht und so
Interessanter Artikel. Was ich sagen wollte, du muss aufpassen wieviel du zitierst, ich hab mir mal eine Abmahnung eingefangen. Und das war nur zwei längere Sätze.

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Normalerweise sollte es doch ausreichen sich einen Artikel nicht zu Eigen zu machen? Das heisst Quellenangabe & Copyright sind natürlich Pflicht, ansonsten kann es (verständlicherweise) Probleme geben...

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Leider nicht, manchmal sind nur bestimmte Längen erlaubt. Nur mal als Beispiel hier: http://notizen.typepad.com/aus_der_provinz/2003/12/copyright.html , er erlaubt 300 Zeichen, darüber hinaus *kann* es unlustig werden.

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