Lars von Triers Dankesrede zensiert

Nachdem die Dankesrede des dänischen Regisseurs Lars von Trier bei der «Cinema For Peace»-Gala am vergangenen Montag zensiert worden war, liegt nun der ganze Text vor. Ich zitiere einfach mal frech:

Liebes Friedens-Kommittee! Danke für den Friedenspreis! Wie Sie glaube auch ich an den Frieden. Und wir, die wir an den Frieden glauben, sehen es als noble Aufgabe, dass jeder in der Welt genauso denken soll.

Doch nicht jeder in Welt will das. Die Weltbevölkerung besteht aus zwei Stämmen, die in der Wüste leben. Ein Stamm lebt in dem Land mit der Quelle. Der andere lebt im Land dahinter.

Der Stamm in dem Land mit der Quelle will Frieden. Der Stamm in dem Land dahinter will keinen Frieden - er will Wasser!

Der Stamm im Land dahinter ist möglicherweise etwas unzivilisiert und hat nicht einmal ein Wort für 'Frieden'. Aber er hat eines für Durst, was in dieser Situation mehr oder weniger das gleiche ist.

Das Friedens-Kommittee in dem Land mit der Quelle, besteht aus guten, klugen, wohlhabenden, schönen Menschen, die nicht durstig sind (deshalb haben sie Zeit und Energie für das Kommittee).

Die Leute in dem Land mit der Quelle sprechen viel über den Friedenspreis, mit dem das Kommittee andere Leute aus dem Land mit der Quelle auszeichnet.

Die Menschen aus dem Land dahinter sprechen nicht viel über den Friedenspreis.

Danke für meinen Friedenspreis! Lars von Trier


>> Bericht bei Netzzeitung

 Donnerstag, 12. Februar 2004, 13:01, von psycko | |comment